Geschichte

Firmengeschichte

 

Opa

In Jahre 1879 wird Carl Ludwig am 9. März in Langenbrück geboren, ein Dorf unweit der Grenze zum Sudetenland, nahe der Kreisstadt Neustadt in Oberschlesien. Der Vater geht als Tagelöhner nach Neustadt und erhält in der Leinenweberei Fränkel Arbeit. 

Zu Hause hat er einen kleinen Betrieb, ein ländliches Haus mit einigen Morgen Land, ausreichend, um die Familie mit den nötigsten Lebensmitteln zu versorgen. In der Familie sind 7 Kinder. Vater Ludwig will jeden Jungen einen ordentlichen Beruf erlernen lassen. Carl erhält eine Lehrstätte in Schmalkalden in Thüringen, für die der Vater eine stattliche Summe zahlen muss. Er wird zum Kaufmann und Buchhändler ausgebildet.

Schon nach wenigen Jahren als Angestellter gründet er 1905 in Neisse/Schlesien, die Firma Carl Ludwig. Carl ist sehr fromm und Verehrer der Gottesmutter und wählt den 1. Oktober, den Beginn des Rosenkranzmonats, zum Gründungstag. Neisse ist eine Mittelstadt und überwiegend katholisch geprägt. Die Stadt wird das schlesische Rom genannt ob ihrer vielen Kirchen und Ordensniederlassungen. Hier hat viele Jahre Freiherr Joseph von Eichendorff gelebt und fand auch hier seine letzte Ruhestätte. Friedrich der Große erklärte Neisse zu seiner Lieblingsstadt, baute sie zur Festungsstadt aus. Neisse, das schlesische Rom bietet den günstigsten Nährboden für Carl Ludwigs Firma.

Bald entstehen einige Kontakte zur Geistlichkeit in Stadt und Umland von Neisse. Die Geistlichkeit kauft bei Carl Ludwig. Er stellt sein Warenprogramm auf die Bedürfnisse der Geistlichkeit ein, angefangen vom täglichen Bedarf im Büro eines Pfarramtes, vom Kuvert über die Schreibmaschine bis hin zu den Büromöbeln. Carl Ludwig erweitert das Lieferprogramm mit den vielen Artikeln, die beim Gottesdienst und in der Sakristei benötigt werden. Darüberhinaus ergeben sich durch die vielen persönlichen Kontakte mit den geistlichen Herren auch Kenntnisse für die damalige Pflichtkleidung: Kragen und Collar.

Er nimmt sich dieser "Problemkleidung" an, um sie in einen problemlosen, tragfähigen Zustand zu bringen. Er konstruiert immer wieder Verbesserungen, meldet für seinen speziellen Kragen (Schildkrötmaterial) Patente an, die er im In- und Ausland bekommt.

1980 - 75-jähriges Firmenjubiläum.
zu diesem Anlass und seitdem, erscheinen die Kataloge im 4-Farbendruck. Den Kunden wird dadurch die Auswahl wesentlich erleichtert.

2000 - erwirbt die Firma Carl Ludwig die in Österreich wohlbekannte Firma Josef Janauschek aus Wien, die 1897 gegründet wurde und 1909 den Titel Päpstlicher Hoflieferant erhielt. Thomas Ludwig übernimmt die Firma J. Janauschek als Eigentümer. Die Kataloge KIRCHLICHES KUNSTHANDWERK wurden inhaltlich unverändert auch von J. Janauschek in Österreich verwendet.

2003 - wird die Firma in eine GmbH & Co. KG umgeformt. Vater und Sohn sind Gesellschafter.

 

Karl-Heinz

               Karl-Heinz Ludwig

2005 - unser 100-jähriges Firmenbestehen.
Publikation in mehreren Zeitungen/Medien und Fernsehen erscheinen, in denen der Erfolg und die Zukunft der Firma dargestellt werden.

1988 - Sohn Thomas, diplomierter Betriebökonom, kommt in die Firma. Er nimmt sich der Aufgabe an, der Firma ein zeitgemäßes Konzept zu geben. Die Kontakte zu ausländischen Kunden werden verstärkt.

2000 - das Jubiläumsjahr der Christenheit.
Zu diesem Anlass geben wir unseren Katalog KIRCHLICHES KUNSTHANDWERK mit dem bis dahin größten Umfang mit 420 Seiten Inhalt heraus.

Damalige Pressemeldungen zu neuen Artikeln der Firma Ludwig:

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Carl Ludwig beginnt schon um 1922/1923 mit der Werbung für Lieferungen an die Kath. Geistlichkeit, überwiegend durch Inserate in Fachzeitschriften.

Er fand schon damals den Versandhandelsweg als die beste Möglichkeit, seine patentierten Kleidungsstücke zusammen mit vielen anderen Artikeln für Pfarramt, Kirche und Sakristei im gesamten damaligen Reichsgebiet seinen Kunden anzubieten. 
Die NS-Zeit brachte den Verlust des örtlichen Geschäftes. Carl Ludwig war bekannt als Gegner des NS-Regimes. Mehrfache Verhöre bei der Gestapo endeten kurz vor der Verhaftung. Er wurde gezwungen sein Geschäft an einen NS-getreuen Mann zu einem Spottpreis zu veräussern. Zum Trost durfte er aber seinen Versandhandel an die Geistlichkeit fortführen.
Als die Russen die zur Festungsstadt erklärte Stadt Neisse weitgehend zerstörten, wurde auch das Anwesen von Carl Ludwig, in dem sich sein Lager und Versandräume befanden, zerstört.
Die Flucht vor den Russen treibt Familie Ludwig nach Bayern, sie findet südlich Passau in Neuhaus am Inn, eine Unterkunft.
Carl Ludwig nimmt Kontakte mit früheren Lieferanten auf, die ihn mit Gratislieferungen unterstützen.
Erste Inserate in Fachzeitschriften stellen auch wieder Kontakte mit früheren Kunden her.

Sohn Karl-Heinz kommt 1946 aus tschechischer Internierung (Zwangsarbeit in der Landwirtschaft), beendet das Gymnasium, bricht das in Nürnberg begonnene betriebswirtschaftliche Studium ab, und steht seinem Vater beim Aufbau der Firma zur Seite. 1952 erfolgt der Umzug nach München, 1956 übernimmt Sohn Karl-Heinz Ludwig die Firma, eröffnet bereits 1959 ein Stadtgeschäft im Zentrum Münchens, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Erzbischöflichen Ordinariat und wenige Monate vor dem 1960 in München stattfindenden Eucharistischen Weltkongresses. Ein grosser Schritt vorwärts ist getan!
Karl-Heinz strebt die Ausweitung des Absatzgebietes an. Er setzt auf überregionale Werbung. Seine Vorstellung, die Waren müssen bildlich dem Kunden vorgelegt werden, führt zur Werbung mit Prospekten und Katalogen. 

Ab 1960 gehen die ersten Prospekte an die Pfarrämter, 1964 erscheint der erste Katalog mit 40 Seiten.
Der Katalog erhält den Titel KIRCHLICHES KUNSTHANDWERK, der in 18.000 Exemplaren gedruckt und versendet wird. Es dauert einige Jahre, bis die bis dahin ungewohnte Einkaufsmöglichkeit für die Pfarrer, Patres und Schwestern akzeptiert wurde.

Karl-Heinz Ludwig gibt nicht auf und verstärkt von Jahr zu Jahr die Werbung; die Kataloge werden umfangreicher und durch kleinere Kataloge noch zusätzlich ergänzt. Der Name Carl Ludwig München wird in der Konkurrenz und vor allem bei der ständig wachsenden Kundenzahl mehr und mehr bekannt. Die lückenlose Folge der Jahreskataloge bewirkt einen hohen Bekanntheitsgrad der Firma in der ganzen Bundesrepublik. Die Kataloge werden auch in das benachbarte Ausland versendet. Die Firma präsentiert sich auf den Messen in Vicenca, Fulda und Augsburg.

   

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Die Ehefrau von Karl-Heinz Ludwig nimmt sich der Paramentik an und erarbeitet mit zahlreichen Entwürfen einen beachtlichen Fundus für die Gestaltung der Kaseln, Stolen, Fahnen u.a. mit Symbolen und Ornamenten, die in firmeneigener Stickerei ausgeführt werden. Leider verstirbt Frau Ludwig 1989 im Alter von 52 Jahren.

Thomas Ludwig, der Sohn von Karl-Heinz Ludwig, steigt im Jahre 1988 kurz nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in das väterliche Unternehmen als 3. Generation ein. Erfolgreich führt er das Unternehmen in das neue Zeitalter des Computers. Alle Artikel erhalten eine Artikelnummer. Im Jahre 1996 wird der erste Internetshop eröffnet. Von da an wird der Internetauftritt regelmäßig aktualisiert und erneuert und als Einkaufsquelle zunehmend beliebter.

Im März 2017 verstirbt der Seniorchef Karl-Heinz Ludwig in München.
Sein Sohn Thomas Ludwig übernimmt von nun an die Geschäfte und führt das Unternehmen in 3. Generation weiter.